Einmal was anderes: der Scharlachrote Plattkäfer

Es müssen nicht immer Hirsche, Reiher oder Wildgänse sein. Wer mit offenen Augen spaziert, entdeckt oft direkt vor seinen Füßen die schönsten Geschöpfe.

Tierfotograf Gerhard Neuhold ist ganz banal am Entlastungsgerinne Höhe Donaustadtbrücke auf einen intensiv rot gefärbten Käfer gestoßen, gerade einmal 1,5 Zentimeter groß: ein Scharlachroter Plattkäfer.

Obwohl der Käfer über soeben ein wenig enttäuschend über betonierten Untergrund krabbelt, ist er im Anhang II der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und in den Anhängen II und IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie verzeichnet – ein in der Europäischen Union streng geschütztes Tier.

Die Arten aus der Familie der Plattkäfer sind, wie unschwer zu erraten, am stark abgeflachten Körper zu erkennen. Das wird als Anpassung an ihren bevorzugten Lebensraum unter der Rinde frisch abgestorbener Bäume gedeutet.

Der Scharlachrote Plattkäfer besiedelt vor allem Auwälder und gut verwachsene Flussufer. In den Donau-Auen findet man die Käfer und ihre Larven überwiegend in Weiden und Pappeln.

Die Hauptaktivitätsphase der Käfer sind die Monate April bis Juni.


Fotos: Gerhard Neuhold

Quelle:
Eckelt, Andreas & Paill, Wolfgang & Straka, Ulrich. (2014). Viel gesucht und oft gefunden. Der Scharlachkäfer Cucujus Cinnaberinus (Scopoli,1763) und seine aktuelle Verbreitung in Österreich – Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen 7: 145-159.. Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen. 7. 145-159.

Kommentare

  • <cite class="fn">Norbert Sendor</cite>

    Obwohl wir seit ca.25 Jahren alle verdächtigen Bäume nach Insekten absuchen haben wir diesen Käfer erst einziges mal entdeckt. In Eckartsau auf einer liegenden Pappel.

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